Hochwasser: Kein Fährbetrieb am 29. und 30. Juli möglich

Über Oker und Leine fließt das Hochwasser aus dem Harz und aus Südniedersachsen die Aller hinab zu unserer Fährstelle und wird am Freitag, 28.7.2017 die Wiesen an den Fähranlegestellen in Otersen und Westen überfluten, wie vor fast genau 15 Jahren Ende Juli 2002 oder zuletzt Anfang Juni 2013. Ein Fährbetrieb ist deshalb am 29. und 30. Juli nicht möglich.

Der Steg zwischen Allerfähre und dem Ufer war am 27.7. um 19.30 Uhr bereits überflutet.

Bereits am Mittwochabend waren die Fährleute aktiv und haben Anlagen aus dem Überschwemmungsgebiet entfernt und Steg, Fähre und weitere Anlagen vor dem Hochwasser gesichert. Am Mittwoch und Donnerstag stieg der Aller-Pegel um fast zwei Meter und überschritt die 3 Meter-Marke deutlich – und das mitten im Sommer. Sommer-Hochwasser sind selten, aber wenn es soweit kommt, steht das Hochwasser oftmals gut einen Meter hoch auf den Wiesen zwischen Fluss und Sommerdeich in Otersen.

Extreme Wetter-Verhältnisse und außergewöhnliche Pegel-Stände der Aller sind die ehrenamtliche Fährleute seit der Inbetriebnahme der Solar-Allerfähre vor 20 Jahren gewohnt und stellen sich notgedrungen darauf ein.

Gut 1 m Hochwasser auf den Wiesen am Fähranleger Otersen – und im Holzpavillion der Fährleute. 24. Juli 2002

Dem großen Sommer-Hochwasser 2002 mit einem Pegel-Höchststand von 4,33 m und drei Wochen Hochwasser folgte nur ein Jahr später ein extrem trockener Sommer mit extremen Niedrigwasser von nur einem halben Meter. Am 19. Juli 2002 begann die Aller kräftig zu steigen. Am 24. Juli, also vor fast genau 15 Jahren wurden 4,33 Meter gemessen. Weil noch 80 Baumstämme der Winser Flößer an der Fährstelle Otersen lagerten, wurde am 24. Juli sogar ein THW-Einsatz erforderlich, um das Flößerholz zu sichern. Der Holz-Pavillion mit den Informations-Tafeln an der Fährstelle Otersen stand zur Hälfte unter Wasser. Die vielen Weidepfähle ragten nur noch 5 Zentimeter aus dem Wasser und markierten grob den ein Meter hoch überfluteten Weg , auf dem sonst die Radwanderer zwischen Deich und Fährstelle radeln.

Fast zwei Wochen später führte die Aller 2002 immer noch Hochwasser. Der Weg zwischen Oterser Deich und dem Allerufer war Anfang August 2002 verdreckt und total durchweicht. Der Steg zum Bootsanleger war 14 Tage nach dem Pegel-Höchststand noch immer überflutet, so wie aktuell bei einem Pegelstand von etwa 3,20 m.

Das Sommerhochwasser am 24. Juli 2002 auf dem Weg zwischen Fährstelle Otersen und dem Sommerdeich. Auf diesem Weg radeln im Sommer eigentlich viele Radwanderer von und zur Solar-Allerfähre

Sommer-Hochwasser Ende Juli 2002

11 Tage nach dem Hochwasser-Höchststand war der vordere Bereich der Fährstelle Otersen im August 2002 noch immer überflutet.

Ganz anders nur ein Jahr später. Am 16.8.2003 wurde bei extremen Niedrigwasser ein Pegel-Stand von gerade mal 0,50 m gemessen. Dank des flachen Schiffsrumpfes mit geringem Tiefgang konnte die Fähre trotzdem vorsichtig zwischen den Ufern pendeln.

Niedrigwasser am 16.8.2003: nur 0,50 m Pegelstand

Vor fünf Jahren, Anfang Juni 2013 musste der Fährbetrieb dann wieder wegen Hochwasser unterbrochen werden.

Nach jedem Hochwasser beginnt für die Fährleute das Großreinemachen. So wird es irgendwann auch in diesem Jahr im August kommen.

 

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