Im zweiten Teil der Jubiläumsveranstaltung mit Heike Götz gab es am Freitagabend (29. Juli) auf der Bühne drei Interviews mit örtlichen Akteuren. Mit dem alten und dem neuen Vorsitzenden des Heimat- & Fährverein Otersen sprach Heike Götz über 25 Jahre Solar-Allerfähre. Es ging auch um das ehrenamtliche Engagement junger Erwachsener und um die Zukunft des Niedersachsenhof-Saales.
„Was waren die Höhepunkte in 30 Jahren als 1. Vorsitzender“, wollte Heike Götz von Günter Lühning wissen. Der nannte als erstes das große ehrenamtliche Engagement von gut 60 ehrenamtlichen Fährleuten, die seit 1997 gut 127.000 Fährgäste befördert hätten. Als 2. Höhepunkt benannte Lühning die Verleihung des Deutschen Solarpreises 1999. Jens Brettschneider als neuer Vorsitzender freute sich, einen gut aufgestellten Verein mit einem 14-köpfigen Vorstand mit jüngeren und älteren Aktiven übernommen zu haben.
In der 2. Gesprächsrunde kamen dann mit Finn Rowohlt, Felix Hestermann und Marcel Fumfar, drei der fünf jüngsten Vorstandsmitglieder (bis 30) zu Wort und berichteten eloquent über die Motivation zum ehrenamtlichen Engagement und die Zusammenarbeit mit der älteren Generation.
In der 3. Gesprächsrunde ging es um die Zukunft des 2016 aus Altersgründen geschlossenen Niedersachsenhofes. Nach dem Auszug des zwischenzeitlichen Eigentümer-Ehepaares sind die neuen Eigentümer Stella Meyer und Mark Karasira aus Ahrensfelde bei Berlin gerade mit dem Umzug nach Otersen beschäftigt. Eingezogen ist auch die Mutter des neuen Eigentümers, Brigitte Perlbach-Karasira, die aus der Nähe von Speyer stammt. „Wir wollen auf dem Niedersachsenhof-Grundstück in mehreren Gebäuden Mehrgenerationen-Wohnen mit unseren Müttern in mehreren Wohneinheiten realisieren. Wir sind hier bisher gut aufgenommen worden und wollen Teil der Dorfgemeinschaft werden“, antwortete Stella Meyer auf entsprechende Fragen von Heike Götz. Über die Bedeutung des traditionsreichen Gasthauses mit großem Festsaal für die Bevölkerung sprach Ortsvorsteher Dieter Bergstedt mit Heike Götz. Für örtliche Feste, Kultur-Veranstaltungen, Familienfeiern und Versammlungen fehlen seit der Schließung 2016 ausreichend große Räumlichkeiten. Deshalb hinterfragte Heike Götz die Pläne der neuen Eigentümer mit dem großen Festsaal mit Theaterbühne. „Wir haben eine besondere Immobilie gekauft und verspüren auch eine Verpflichtung der Dorfbevölkerung gegenüber. Deshalb wollen wir den großen Saal nutzbar machen und vermieten – ohne selbst Gastronomie zu betreiben, aber die Rolle können ja auch Catering-Unternehmen übernehmen“, betonte Stella Meyer und erntete dafür viel Beifall.